Staunen und Philosophieren in einer Upcyclingwerkstatt

Wo Objekte aus dem Nichts entstehen

Upcycling – Nichts geht verloren
Aus alten, ausgedienten Sachen neue herzustellen liegt voll im Trend. Unser Alltag ist eine wahre Fundgrube. Alte Gegenstände müssen nicht zwangsläufig im Müllcontainer landen.
Upcycling lautet das Stichwort. Während Wertstoffe beim Recycling mit einem relativ hohen Energieaufwand der Produktion zugeführt werden, entstehen beim Upcycling wunderbare neue, einzigartige Dinge mit vergleichsweise geringem Aufwand. Der vermeintliche Müll wird zu anderen Gebrauchs- und Kunstgegenständen verarbeitet. So kann man den Konsum einschränken und ganz nebenbei Geld sparen. Den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Fast alles kann aufgewertet und neu interpretiert werden.

Für François Rossier ist Upcycling nicht nur ein Wort sondern Philosophie. In seiner Ladenwerkstatt in der Hobrechtstraße in Berlin Neukölln entstehen herrliche Einrichtungsgegenstände. Der Künstler arbeitet vor allem mit Holz, Metall und Plexiglas. In Berlin hat François Rossier den idealen Standort für Upcycling gefunden, weil er an jeder Straßenecke Dinge findet, die sich verarbeiten lassen.
Rossier erklärt sein Schaffen folgendermaßen: „So wie Patchworkfamilien entstehen, bemühe ich mich also, aus den Trümmern der Zeit neue Geschichten zu schaffen. Und das, als wenn ich ein Gericht für einen König und eine Königin zubereiten müsste ausschließlich mit dem, was ich gerade im Kühlschrank habe.“

Im Rahmen des Kunstfestivals 48 Stunden Neukölln hatten Interessierte die Möglichkeit, François Rossiers Werkstatt zu besichtigen und sich vom Upcycling verzaubern und infizieren zu lassen.

Text: Anna Gramm
Fotos: Wenzel Oschington

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