Wer den Schlaf der (selbst) Gerechten stört

„Wenn das Kind fragt…“

Da haben sich zwei gefunden, die besser nicht zusammenpassen könnten.
Vor reichlich einem Jahr begegneten sich Constanze Krüger und Frank Mc Coffin zum ersten Mal bei einer Open Mic Session in Potsdam. Schnell war klar, hier haben sich zwei Seelenverwandte getroffen.

Schon von Kindesbeinen an bringt Constanze Krüger ihre Gedanken über sich und ihre Umwelt zu Papier. „Die Geschichten fallen vom Himmel“, sagt sie. Und: „Es passieren Dinge, die mich einfach nicht mehr loslassen.“
Ganz spontan greift Constanze Krüger irgendwann zum Stift und schreibt ihre Gedanken nieder. Und weil sie ihre Ideen unvorbereitet treffen, kritzelt sie voll, was ihr gerade zwischen die Finger kommt. So passiert während einer Bahnreise, als die junge Erwachsene ihr Ticket (Glücklicherweise waren ihre Schrift klein und die Fahrkarten der Deutschen Reichsbahn groß genug.) zum Schreiben nutzte. Die feinfühligen Texte, welche dann entstehen, sind mitunter von einer solchen Wucht, dass sie den Leser oder Zuhörer bis ins Mark treffen.

Seit 1991 lebt die dreifache Mutter, die hauptberuflich als Apothekerin arbeitet, in Magdeburg. Hier hat sie Wurzeln geschlagen, Freunde und Mitstreiter gefunden. Seit Jahren ist die Lyrikerin mit ihren Texten auf Lesungen, mal allein, mal mit musikalischer Unterstützung, zu erleben.

Unter dem Titel – „Ja, ich liebe“ Bekenntnisse einer Überlebenden – veröffentlichte Constanze Krüger 2012 ihren ersten Lyrikband, von dessen Erfolg sie selbst überwältigt ist.

Den Musiker Frank Mc Coffin begleitet die Musik von Kindheit an. Es ist das Klavier in der Kneipe seines Vaters, das ihn magisch anzieht. Ein Gast, selbst Musiker, gibt ihm mehr oder weniger die ersten „Musikstunden“. Autodidaktisch erlernt Mc Coffin auch das Gitarrenspiel. Seine ersten Texte schreibt er als Teenager.
Frank, der sich gern als „Jungen von der Straße“ bezeichnet, beobachtet aufmerksam sein Umfeld. Ob privat oder im gesellschaftlichen Kontext – immer begleiten ihn die Fragen nach dem „Warum“. Erlebtes trägt er mitunter lange in sich, bevor er es schließlich in Musik umsetzt.

Synergieeffekte, die beim Zusammenwirken von unterschiedlichen Menschen entstehen, mag Mc Coffin. „Diese Vielfalt unterschiedlicher Denk- und Herangehensweisen macht die Stärke eines Projektes aus.“, findet er. Insofern kann man das Zusammentreffen von Constanze Krüger und Frank Mc Coffin als glückliche Fügung betrachten.
Auch Frank, der als Musiker in Berlin und Potsdam arbeitete, lebt jetzt in Magdeburg. Vor einigen Wochen eröffnete er hier sein Tonstudio.

Frank Mc Coffin mag Constanze Krügers Lyrik, sie seine Musik. Gemeinsam tüfteln die beiden seit einigen Wochen an einem bühnenreifen Programm.

„Es ist bemerkenswert, dass Texte, die ich vor Jahrzehnten geschrieben habe, nach wie vor aktuell sind“, sagt die Lyrikerin. Auch für sie sind die sich überschlagenden Ereignisse der vergangenen Wochen in Deutschland und weltweit kaum fassbar. Insofern ist der Zeitpunkt für dieses Projekt genau richtig.
„Constanzes Lyrik ist das Bild, meine Musik der Rahmen“, erklärt Frank Mc Coffin. Er ergänzt Constanzes Lyrik, wie er sagt, mit seinen Kompositionen und steuert auch komplette Songs in Singer/Songwriter-Manier bei. Entstanden ist ein etwa einstündiges Programm, das sie beide allein, aber auch im Zusammenspiel mit einer Band präsentieren können.

Erstmalig stellen Constanze Krüger und Frank Mc Coffin ihr Programm „Wenn das Kind fragt…“ am 6. Dezember um 15.30 Uhr im Gemeindehaus Kloster Neuendorf (Colbitz – Letzlinger Heide) vor.

Text: Anna Gramm
Fotos: Wenzel Oschington

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