Site-specific painting oder die Transformation des Moments

Kirsten Kötter – 48 Stunden Neukölln

Nachlese zum Festival 48 Stunden Neukölln.

Die Eingangshalle der Albert-Schweitzer-Schule in Neukölln hat sich in eine ungewöhliche Galerie verwandelt. Hier hängen die Bilder nicht an der Wand, sondern sie stehen wie Skulpturen im Raum. Kirsten Kötter ist vorort, so dass wir die Möglichkeit haben, mit der Künstlerin ins gespräch zu kommen.
Kirsten Kötter verbringt seit 2014 viel Zeit in der Sehitlik Moschee, eine der schönsten Moscheen der Haupstadt. Hier zeichnet und skizziert sie während des Gebets und spricht mit den Menschen.

Die Stil, in welchen sie bevorzugt malt, nennt sich „Site-specific painting“. Das ist eine Art automatisches Zeichnen. Gefühle oder Visionen, wie wir sie oft in der Kunst erleben, spielen hier keine Rolle. Sie betrachtet sich als eine „Transformations-Maschine“. Kisten Kötter sagt dazu: „Ich denke nicht nach. Ich habe keinen Plan. Es kann vorkommen, dass ich beim Malen nicht weiß, warum ich eine bestimmte Farbe nehme oder eine Form zeichne.“ Interessanterweise kann der Betrachter den Ort der so gemalt wurde, erkennen bzw, spüren, falls er ihn kennt. In einem Katalog hat die Künstlerin ihre Vorgehensweise für ihre Besucher nachvollziehbar gestaltet. Bevorzugte Orte sind für Kirsten Kötter die Stadt, wo sie sich mit anderen Menschen vernetzen kann, aber auch Orte in der Natur, die möglicherweise erwandert werden müssen.

Kunst in der Albert-Schweitzer-Schule ist ein Beitrag von Kirsten Kötter zum Festival 48 Stunden Neukölln.

Text: Anna Gramm
Fotos: Wenzel Oschington

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