Neulich bei Kost-Nix’s

By Wenzel Oschington
Billig? Will ich! … oder wie man für lau durch’s Leben kommt

Mal wieder ordentlich durchfressen

So ein Mieter- (oder auch Vereins-) fest ist eine willkommene Gelegenheit, sich mal wieder kostenlos den Bauch voll zu schlagen. Das bewerkstelligt sich folgendermaßen:
Kurz vor dem Eingang, verwickle ich einen der Besucher in ein belangloses Gespräch. Beispielsweise mit der Frage nach dem Programm des Festes, oder ob er den Vorsitzenden schon gesehen habe, oder ob er nicht Herrn SowieSo kenne, mit dem ich eine geschäftliche, oder wie auch immer geartete Verabredung habe.
Lassen Sie sich etwas einfallen, Ihrer Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt! Dadurch erweckt man den Anschein, dazu zu gehören und gelangt, zusammen mit jenem Besucher, unbehelligt auf das Festgelände. Es lohnt sich, meistens jedenfalls. Schon allein wegen des Buffets, mit all dem leckeren Gebratenem und Gesottenem, das Auge isst schließlich mit.

Kost Nix

Zunächst verschaffe ich mir einen Überblick. Denn beim besten Willen, man kann nicht von allem probieren. Da passe ich ja später in keine Klamotte mehr rein. Und das wiederum wären – unter uns gesagt – unnötige Ausgaben.
Ich überlege: was hatte ich denn das letzte Mal? Was gibt’s hier an Besonderem? Exotische Früchte, Salate? Was bietet die Fischplatte, was es nicht auf allen anderen Festen auch gibt? Lachs, Forelle, Kaviar, Hummer, Haifisch….. ? Mal sehen.

Da entdecke ich original französischen Käse. Eine Sorte, für die ich im Spezialitätengeschäft tief in den Geldbeutel greifen müsste. Genau darum stand das bisher in unserer Küche noch nicht auf dem Speiseplan. Carla hätte sich das nicht gewagt.
Der Duft von über dem Feuer gebratenem Spanferkel kitzelt mir die Nase. Ich habe meine Wahl getroffen und lenke meine Schritte in diese Richtung.

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