Wenn die Bahn mal wieder nicht kommt …

Nachgefragt bei der MVB

Jeder hat das schon erlebt: auf die Bahn oder den Bus zu warten, die nicht kommen. Der Wind pfeift einem ins Gesicht, vielleicht regnet es gerade. Unmut macht sich breit.
Da wird schnell auf die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) geschimpft. Verständlicherweise.
Eine Nachfrage bei der MVB sollte ein wenig Licht ins Dunkel bringen.

Der Bau des Magdeburger City Tunnels und die damit verbundenen Einschhränkungen stellt die MVB vor enorme Herausforderungen.

Welche Belastungen muss die MVB durch den Tunnelbau stemmen?

„Wir mussten das MVB-Liniennetz grundlegend umstellen, da die Baustelle nur eingleisig von Straßenbahnen befahren werden kann. Das Fahrtangebot an diesem neuralgischen Punkt musste daher von ehemals vier auf zwei Straßenbahnlinien reduziert werden. Nur noch die Linien 1 und 4 verbinden die westlichen Stadtteile Magdeburgs auf direktem Wege mit der Innenstadt“, erklärt MVB-Pressesprecher Tim Stein.
Um daraus resultierenden Fahrgastrückgängen und auch Einnahmeverlusten entgegenzuwirken bietet die MVB mit den neuen Takten und Linienführungen der Linien 5 und 52 attraktive Fahrtalternativen, um in die Innenstadt oder in den Norden Magdeburgs zu gelangen. Außerdem wurde das Fahrtangebot in den Abendstunden teilweise verdoppelt. Der neue Nachtverkehr NACHTAKTIV setzt erst zwei Stunden später, um 23.15 Uhr, ein.“

Wieviele Straßenbahn- & Busfahrer hat die MVB derzeit im Einsatz?

„Für die MVB sind derzeit ca. 400 Fahrer im Einsatz, dabei sind im Straßenbahnbereich alle Stellen besetzt. Im Busbereich haben wir noch wenige offene Stellen. Hier stellen wir weiter neue Busfahrer ein, um diese besetzen zu können. Wir rechnen damit, im Januar 2016 alle Stellen besetzt zu haben. Weiterhin bilden wir kontinuierlich, durch unsere Ausbildung „Fachkraft im Fahrbetrieb,“ neue Straßenbahnfahrer aus, um auch zukünftige Abgänge durch z. B. Rente schultern zu können“, so Stein. Ob die Anzahl der beschäftigten Fahrer aus MVB-Sicht ausreichend ist oder es einer Aufstockung bedarf, konnte Stein nicht beantworten.
Insgesamt bringen es die Straßenbahnfahrer auf jährlich 5,3 Millionen Fahrplankilometer. Die Busfahrer sind etwa 3,65 Millionen Fahrplankilometer unterwegs.

Welches sind die häufigsten Ursachen für den Ausfall von Bahnen und Bussen?

Die Ursachen für Störungen im Betriebsablauf und den damit verbundenen Abweichungen vom Fahrplan sind vielfältig. „Am häufigsten sind (Fremd-)Unfälle, Falschparker, Staus, etc. und die damit mitunter verbundenen Streckensperrungen Gründe für Ausfälle. Aber auch kurzfristige Krankmeldungen unserer Fahrpersonale, die nicht immer sofort aufgefangen werden können, können Gründe für Ausfälle sein.“

Welche Überlegungen gibt es, das Informationssystem auszubauen, welches die Fahrgäste an den Haltestellen über die aktuelle Situation informiert?

„Über unsere modernen Fahrgastinformationsanzeigen an den Haltestellen wird, mittels GPS-Ortung, angezeigt, wann die nächste Straßenbahn oder der nächste Bus an der Haltestelle ankommt. Derzeit haben wir über 30 dieser Anzeigen im Betrieb. Wir wollen mittelfristig alle wichtigen Haltestellen mit modernen dynamischen Fahrgastinformationsanzeigen ausstatten. Dies ist jedoch auch Abhängig von dem Erhalt von Fördermitteln. Aktuell gehen wir davon aus, ab 2016 weitere Haltestellen sukzessive mit diesen Anzeigen ausrüsten zu können.“

Welche Möglichkeiten haben Fahrgäste, um sich über ausgefallene Bahnen und Busse zu beschweren und wie gehen Sie mit Beschwerden diesbezüglich um?

Tim Stein: „Über unseren Störungsmelder auf der Website, auf Twitter unter twitter.com/stoerungsmelder und auf unserer Facebook-Seite (facebook.de/mvbgmbh) informieren wir über Störungen im Betriebsablauf. Unsere Fahrgäste können sich aber auch während der Öffnungszeiten jederzeit an unseren Kundenservice im Kundenzentrum wenden, von Montag bis Freitag von 8 bis 18.30 Uhr unsere kostenfreie Service-Hotline (0800 – 548 1245) anrufen oder uns über den Postweg oder per E-Mail (info@mvbnet.de) schreiben. Außerdem besteht die Möglichkeit, uns bei Facebook zu kontaktieren. Wir gehen allen Hinweisen und Beschwerden nach.“

Wie werden bzw. sind Bahnen und Busse auf die bevorstehenden Wintermonate vorbereitet?

„Die Temperaturschwankungen des Winters und Sommers sind in den technischen Lastenheften von Fahrzeugen grundsätzlich berücksichtigt. Somit erwarten wir bezüglich der Fahrzeuge oder auch an der Infrastruktur keine gravierenden Folgen. Natürlich kann man im Zusammenspiel verschiedener technischer Systeme und deren gegenseitiger Beeinflussung nicht grundsätzlich alle möglichen Havarien ausschließen.“

Danke an die MVB für diese Informationen.

  1. Magda Burga sagt:

    Das ist ja alles gut und schön. Es soltte auf der Strecke -Diesdorf – Am Stern- und zurück ein zweiter Bus eingesetzt werden, oder alle 10 Minuten fahren. Es ist wirklich die einzige Linie (72) die zur Juliusstrasse fährt. Wenn die Aussfällt, steht man ziemlich „dumm“ da. Es gibt keine wirkliche Allternative.

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