Lari und die Pausenmusik – Karneval der Kulturen

„Einmischen“ statt wegschauen

Auch am Abschlusstag hatte der Karneval der Kulturen für seine Besucher ein vielfältiges Programm zu bieten.
Auf der Viva con Agua Bühne konnten wir unter anderen die Band „Lari und die Pausenmusik“ erleben, die bereits im vergangenen Jahr beim Karneval mitmischten.

„Lari und die Pausenmusik“ – das sind Sänger Lari, besonderes Kennzeichen Schiebermütze, raue Stimme und freche Texte, sowie Alexander Wessels am Saxophon. Unterstützt werden die beiden zeitweise von Robin an der Cajón.
„Liedermaching Akustik Rock“ – so nennt Franz-Joseph Wohlleben, wie der Sänger mit bürgerlichem Namen heißt, seine Musik. Obwohl die Texte meist politisch engagiert sind, machen Pausenmusik-Konzerte richtig Spaß. Die Band möchte die Leute mit ihren sozialkritischen Songs zum Nachdenken anregen, keinesfalls fühlen sie sich als „Weltverbesserer“. Und das gelingt Lari mit seiner humorvollen Art sehr gut. Viele Zuhörer sind textsicher, singen von Anfang an mit, spätestens beim Refrain klatscht, singt und tanzt auch das restliche Publikum.

„Lari und die Pausenmusik“ verstehen sich als Live-Band. In vielen Clubs und Kneipen in Berlin und Umland und auf zahlreichen Festivals und Camps hat die Band schon überzeugt. Im April vergangenen Jahres veröffentlichten die Jungs ihr Debütalbum „Einmischen“. Hier nehmen sie Themen wie die Abhängigkeit von sozialen Netzwerken, die Gentrifizierung oder auch die persönliche Freiheit aufs Korn. Unverkennbar ihre Liebe zu Berlin und ganz speziell zum Wedding. Hier ist Lari zu Hause, hier bekommt er Inspiration für seine Songs.
Bemerkenswert ist auch, wie die CD produziert wurde. Kosten für ihr Debüt-Album hat die Band vom sogenannten Hutgeld bezahlt. Unterstützt wurden sie von Freunden, die Fotos und Grafiken sowie die Studioaufnahmen solidarisch kostenfrei beigesteuert haben. An der CD selbst wollten die Musiker nichts verdienen, es sollten lediglich die Produktionskosten abgedeckt sein.

Sollte jetzt ein Musiker aus Berlin oder Umgebung zu sich sagen: Wie geil ist das denn! – dann kurz aufgemerkt! Die Band sucht noch einen festen Mitstreiter an perkussiven Instrumenten. Wichtig ist nur, dass die- oder derjenige kein großes Equipment benötigt, da die Jungs zu den Konzerten mit öffentlichen Verkehrmitteln unterwegs sind.

Text: Anna Gramm
Fotos: Wenzel Oschington

*