Wenn Gefängnismauern erzählen könnten …

Geschichte entfesselt

Geschichte steht an diesem Wochenende im Mittelpunkt der SINNLICHKEIT. So haben die Organisatoren Sonderausstellungen organisiert. Es gibt eine Malgalerie mit Bildern von Inhaftierten Sachsen-Anhalts und eine weitere Ausstellung zum Thema „Justiz im Nationalsozialismus: Über Verbrechen im Namen des Deutschen Volkes“.

Sehr zu empfehlen ist der Film „Das Heimweh des Walerjan Wróbel“, der am Freitag um 20 Uhr gezeigt wird. (Der 16-jährige geistig zurückgebliebene Walerjan Wróbel wird aus dem besetzten Polen zur Zwangsarbeit nach Deutschland gebracht. Als Hilfsfarbeiter ist er auf einem Hof in der Nähe von Bremen eingesetzt. Einsamkeit, Heimweh und die harte Arbeit setzen ihm so zu, dass er versucht zu fliehen, was jedoch misslingt. In der Hoffnung, dass man ihn davonjagt, legt er auf dem Hof Feuer. Nachdem er neun Monate im KZ zugebracht hat, wird er in einem Schnellverfahren zum Tode verurteilt und mit dem Fallbeil hingerichtet.)

Weitere Veranstaltungen des Wochenendes:

Freitag, 17.7.
19.00 Uhr Kafka „Der Bau“
Eine Produktion von Stefan Prochnow in Zusammenarbeit mit Werkstattmacher e.V. und LOFFT – DAS THEATER.

Am Sonntag gibt es um 14 Uhr einen Vortrag zum Thema „„Muslime, Hindus und Juden in mitteldeutschen Kriegsgefangenenlagern des I. und II. Weltkrieges“. Um 15 Uhr folgen Ausführungen zur „Justizpraxis im Nationalsozialismus: „Unbegrenzte Auslegung“, Selbstmobilisierung und kumulative Radikalisierung einer national-konservativen Profession“. Und wer mag, kann um 16 Uhr an einer Führung durch die JVA teilnehmen.

Über Punk in der DDR, Flucht und Stasi-Haft werdet ihr am Sonntag um 19 Uhr informiert, wenn Anne Hahn aus ihrem autobiografischen Roman „Gegenüber von China“ liest.

Musikfreunde kommen an diesem Wochenende selbstverständlich auch auf ihre Kosten.
Am Samstag spielen auf der Hauptbühne SOLARIS um
19.30 Uhr We had to leave
21.00 Uhr Berlin Syndrome
22.30 Uhr Matthew Graye

und am Sonntag
17.00 Uhr Paul Bartsch
20.00 Uhr Martin Rühmann und Freunde.

Außerdem gibt’s am Samstag ab 23 Uhr wieder die Große Freiheit.
…Und so ganz unter uns: Wer diesen Sommer verzweifelt nach Abkühlung sucht, ist bei der SINNLICHKEIT genau richtig. Gerade an heißen Tagen ist es besonders angenehm, durch die ehemaligen Zellen zu streifen und die Exponate und Installationen zu bestaunen.

*