Wenn die Ladefläche kurzerhand zur Bühne wird

Gitarre & Verstärker sind genug

Es ist Sommeranfang, 21. Juni, der Tag für die Fête de la Musique – das Fest der Musik – the Worldwide Music Day. Was 1982 mit der Idee des damaligen französischen Kulturministers Jack Lang, ein paar Stromanschlüssen und viel musikalischem Idealismus in Paris begann, hat sich zu einem globalen und populären Ereignis entwickelt.
Inzwischen verbindet Fête de la Musique die Menschen in 540 Städten weltweit.

Neben Acts auf über 100 festen Bühnen, die im Berliner Stadtgebiet aufgebaut sind, wird an (fast) jeder Straßenecke musiziert. Spontan, unkompliziert. Mit viel Leidenschaft und Herzblut sind die Musiker bei der Sache. Denn was braucht es mehr ?? Ein Musikinstrument – in der Regel eine Gitarre – und einen Verstärker. Eine Bühne findet sich schon und Zuschauer sowieso, in Berlin allemal.
Ob auf den Treppenstufen einer U-Bahn-Station, auf einem kleinen Lieferwagen, dessen Ladefläche kurzerhand zur Bühne umfunktioniert wird (siehe Pilot Boy ), oder im Schaufenster eines Ladenlokals oder kleinen Kneipe. Und schon kann es los gehen!

Das ehemaliege RAW-Gelände an der Revaler Straße ist, wie auch in den Jahren zuvor, das Ziel vieler Fête de la Musique-Besucher. Gleich auf mehreren Bühnen wird hier die Freude an der Musik zelebriert. Neben den festen Location, wie Badehaus und Cassiopaia , gibt es wieder mehrere mobile Bühnen, so wie das „Heart of Gold“. Vor der Bühne in Herzform pogen die Punks während oben „Abbruch“ spielen.

Mit so unterschiedlichen Musik- und Stilrichtungen, wie Pop, Rock, Electropunk, Reggae, Hip Hop, Zeckenrap u.a. kommt (fast jeder) auf seinen Geschmack. Wenn nicht, wird einfach weiter gezogen. Friedrichshainist ist groß.
Selbst das kleine WaschCafé in der Revaler Straße wird zur Bühne umfunktioniert. In dem etwas anderen Münzwaschsalon trifft man zudem „waschechte“ Berliner.

Zehn Gehminuten später, im Lovlite in der Simplonstraße. Das Berlin BOOM Orchestra heizt seinen Fans mächtig ein. Wie überall muss man sich auch hier seinen Steh- und Sichtplatz erkämpfen. Worauf es jedoch ankommt: das besondere Feeling dieses Musik-Events, das lässt sich nicht so leicht in Worte fassen.
Und: wir waren dabei, bei einem der letzten Konzerte im legendären Lovelite, das Ende Juli
abgerissen wird. Sobald die Bauarbeiten für das neue Gebäude abgeschlossen sind, in ein bis zwei Jahren, wird es dort weiter gehen.



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