Bob Dylan Abend in der Feuerwache Magdeburg

Abschlusskonzert der Songtage

Mit einem Potpourri aus unterschiedlichsten Bob Dylan Interpretationen bedankten sich die 10. Magdeburger Songtage am vergangenen Mittwochabend bei ihren Fans.
23 Künstler, überwiegend Magdeburger, begeisterten die zahlreich erschienenen Zuhörer mit den unterschiedlichsten Dylan-Interpetationen. Mit an Bord zwei alte Bekannte: Peter Hofmann und John Bateman glänzten als humorvolles, ausgesprochen unterhaltsames Moderatorenteam.

Eröffnet wurde das Konzert vom Songtage-Kurator, Jan Kubon, gefolgt von Sylvia Oswald und Marc Roca. Obwohl Sylvia erklärte, dass sie sich in ihrem musikalischen Schaffen bisher eher weniger mit Dylan befasst habe, zeigte sich ihre Stimme geradezu prädestiniert für die Interpretation von Dylan-Songs. Im nachfolgenden „Love Minus Zero“ bewiesen Sylvia und Marc echte Duettqualität.
Martin Müller und Ronny Zysko zeigten im Anschluss, wie wunderbar Akkordeon und Mandoline miteinander harmonieren können, und nahmen das Publikum mit dem weniger bekannten Song „Golden loom“ für sich ein.
Mit ihrer Version des Songs „Ballad Of Hollis Brown“ ließen Peter Nestor und Jan Wrubel-Hömke Blueser-Herzen höher schlagen. Der Einsatz von Gitarre, Mundie und Tambourin sorgte zusätzlich für Abwechslung.

Nächster Höhepunkt waren Jimmy Dekkers deutschsprachige Interpretationen mit musikalischer Unterstützung durch Martin Müller und Frank Schöpke.
Dem folgte Lars Johansens Frontalangriff auf die Lachmuskeln. Kreativ wie Lars nun einmal ist, hatte er sich in etwa folgendes gedacht: Bob Dylan klingt ein wenig nöhlig… Singen kann ich nicht, aber nöhlen kann ich gut. Da er einige Jahre im Hessischen gelebt hat und Land und Leute kennt, befand er: Dylan auf hessisch – das ist es! Mit „Blowing in the wind“ ins Deutsche übertragen und auf hessisch vorgetragen stellte Lars auch an diesem Abend sein komödiantisches Talent unter Beweis.

Teil zwei des Abends eröffneten Daniel und Jan Kubon mit herrlich bluesigen Darbietungen der Songs „Senor“ und „Highway 61“. Die Spielfreude der beiden Musiker übertrug sich schlagartig auf das Publikum.
Eine ganz besondere Note steuerten Lucie Bachmann und Guido Käpernick bei. Mit ihrer super Stimme gewann Lucie die Zuhörer sofort für sich und die beiden wurden in der Feuerwache stürmisch gefeiert.

Obwohl der Saxophonist Ronald Degen und der Singer-Songwriter Marc Roca lediglich nur einmal die Gelegenheit hatten miteinander zu proben, war dieses Zusammenspiel von Gitarre und Saxophon verbunden mit Marcs kraftvoller Stimme ein ganz besonderer musikalischer Leckerbissen. Beim allseits bekannten „Mr Tambourine Man“ sangen die Zuhörer kräftig mit.

Was wäre der Tribute-Abend ohne Premiere? Und dafür sorgte John Batemans Tochter Johanna, die Unterstützung bei Frank Mc Coffin fand. Und sie hat das Publikum mit ihrer wunderschönen Stimme und ihrem sympathischen Wesen auf Anhieb für sich einnehmen können. Wir sagen: Die wunderbare Stimme sollte Johanna uns auch zukünftig nicht vorenthalten.

Songs aus Dylans „Johnny-Cash-Phase“ präsentierte Frank Kroll, unterstützt durch Grit Nahrstedt an der Geige und Guido Käpernick am Cajón. Auch diese Interpretation wurde vom Publikum mit stürmischen Beifall belohnt.
Das Duo Jessica Denecke und Burkhard Schmidt, die sich für diesen Abend zusammengefunden hatten, bestritten die letzten beiden Songs vor dem großen Finale. Einem Finale, bei dem alle Künstler noch einmal gemeinsam auftraten und zusammen mit begeisterten Zuschauern den Song „Knockin On Heavens Door“ anstimmten. Ein sehr besonderer, sehr emotionaler Abschluss.

Zum guten Schluss verriet Jan Kubon nicht nur, dass sich das Kinderheim Schönebeck über den Erlös der Veranstaltung in Höhe von 1.228 Euro freuen kann, sondern auch auf welchen Tribute-Abend das Publikum zu den 11. Magdeburger Songtage gespannt sein darf. Es wird ein Abend rund um Neil Young sein.

Resümierend dürfen wir sagen: Auch bei den 10. Magdeburger Songtagen haben die Organisatoren ein gutes Händchen bei der Auswahl der Interpreten bewiesen. Sehr gut haben uns die „Meisterlichen Konzerte gefallen, welche jeweils an einem ganz besonderen Ort stattfanden. Das macht Lust auf mehr! Wir freuen uns schon jetzt auf die 11. Magdeburger Songtage und sind gespannt, mit welchen Künstlern uns der Kurator, Jan Kubon, im kommenden Jahr überraschen wird. Herzlichen Dank an alle Beteiligten!


Fotos: Wenzel Oschington
Text: Anna Gramm

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