Support: The Ape Escape & Zaunpfahl

Die Skeptiker auf Jubiläums-Tour

Die Skeptiker - Konzert Factory Magdeburg

Die Skeptiker – Konzert Factory Magdeburg

Kaum zu glauben, aber wahr – die Skeptiker, ein wahres Urgestein der deutschen Polit-Punk-Szene begehen in diesem Jahr ihr 30jähriges Bühnenjubiläum. Auf ihrer Jubiläums-Tour machten die Skeptiker am Samstag in der Factory Magdeburg Station, um mit ihren Fans zu feiern.
Mit an Bord sollten neben Zaunpfahl auch die Jungs der Hardcore-Punk-Band COR sein. Da sich Sänger Friedemann eine Halserkrankung zugezogen hatte, die am Wochenende noch nicht auskuriert war, sprang die Magdeburger Band The Ape Escape kurzfristig ein.
Für The Ape Escape eine gute Gelegenheit, ihren neuen Gitarristen Matthias vorzustellen, der den kürzlich ausgeschiedenen „Band Papa“ Hansen ersetzt. „Hast du etwas Zeit für mich? Dann singe ich ein Lied für dich! Von 2.3.4.5. Kästen Bier auf dieser schönen Party hier!…“ – war das Statement der Band zum „Tag des Bieres“, der am Samstag deutschlandweit begangen wurde. Im Gepäck hatten die „Apes“ u.a. den allseits beliebten Song „HARTZ IV TV“, und speziell für die Ladies „Eine Art Liebeslied“.

Personelle Veränderungen gab es auch bei Zaunpfahl. Nachdem Schlagzeuger Joseph Schröder im November vergangenen Jahres die Band aus Zeitgründen verließ, komplettiert jetzt Schlagzeuger Max die „Pfähle“, die mittlerweise auch schon 22 Jahre auf der Bühne stehen. Entsprechend präsentierten sie in der Factory einen Song-Mix durch die gesamte Bandhistorie. Weder die „Polizisten“, die „Kreuze“ noch der „Terrorist“ fehlten am Samstag. Gleich zu Beginn wurde klargestellt: „Tote tanzen keinen Pogo“.
Die Stimmung stieg von Song zu Song und so fragte man sich beim letzten Song vor dem Zugabe-Block: „Warum sind schöne Tage so schnell um“?

Die Skeptiker begrüßten ihre Fans mit einer Punk-Version des Comedian Harmonists Stückes „Ein Lied geht um die Welt“, dem eine Mischung aus Songs der vergangenen 30 Jahre Bandgeschichte folgte.
Skeptiker, Nachdenker, Kritiker – ja das sind sie. Seit Gründung der Band singt Frontmann Eugen Balanskat, der auch gleichzeitig Texter ist, gegen die bestehenden Verhältnisse an. Soziale Kälte, Vergehen an der Umwelt, Gerechtigkeitsprobleme, Neonazis, Abhörstaat sind nur einige Themen. Auf der Setlist standen am Samstagabend u.a. die „Strahlende Zukunft“, der „Straßenkampf“, die „Sauerei“, „Nimm 2“ und natürlich „Deutschland, halt’s Maul“.
Bei den Fans der ersten Stunde schlugen die Herzen höher, als Balanskat den Song „Dada in Berlin“ mit dem Hinweis auf das 100jährige Jubiläum dieser Kunstbewegung ankündigte.

Die energiegeladene Geburtstagsparty ging wie im Flug vorbei. Es wurde kräftig mitgesungen, getanzt, Bier getrunken – wie es sich gehört für eine solche Party.
Punk ist, so sehen es die meisten, eine Haltung und Musik eine Möglichkeit die rebellischen, nicht unbedingt „gesellschaftskonformen“, Botschaften zu transportieren.
Schaut man sich in der deutschen Musiklandschaft um, fällt auf: Es gibt ein paar Urgesteine, die es schaffen Punks und Freunde dieser Stilrichtung generationsübergreifend zu begeistern. Es gibt ein paar jüngere, gute Punkbands aber recht wenige gute junge Punkbands. Deshalb wünschen wir: „God save the Punks“.

Text: Anna Gramm
Fotos: Wenzel Oschington

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