Wirtschaftsministerium Sachsen-Anhalt sieht in angekündigter Netzentgelterhöhung Nachteile für den Standort Sachsen-Anhalt.

Strompreisanstieg für Privathaushalte derzeit noch unbekannt

Wie das Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft Sachsen-Anhalt (MW) vergangene Woche mitteilte, habe der Stromnetzbetreiber 50Hertz Transmission GmbH für das kommende Jahr eine Anhebung der Netzentgelte in Ostdeutschland um rund 30 Prozent angekündigt.
Nach Angaben des MW seien die ostdeutschen Bundesländer beim Ausbau erneuerbarer Energien führend. So habe Sachsen-Anhalt bereits 2013 einen Anteil von 45 Prozent erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung erreicht. Ein Ziel das bundesweit erst für das Jahr 2025 vorgesehen ist.
Damit der in Sachsen-Anhalt erzeugte Strom zu den Abnehmern in die Ballungszentren gelangen kann, ist ein entsprechender Ausbau des Stromnetzes notwendig. Die Kosten hierfür werden von den Verbrauchern des jeweiligen Ausbaugebiets getragen.
Wirtschaftsstaatssekretärin Dr. Tamara Zieschang sagte dazu:

„Die im bundesweiten Vergleich hohen Netzentgelte sind für sachsen-anhaltische Unternehmen schon heute ein echter Standortnachteil. Wenn sie 2016 nochmals um 30 Prozent steigen, wird dieser Standortnachteil noch größer.“
Dr. Zieschang sieht in dieser Praxis eine Benachteiligung der ostdeutschen Bundesländer und fordert:
„Der Bund muss die Netzentgelte auf der Übertragungsnetzebene schnellstmöglich bundesweit angleichen.“

Auch in den Haushalten dürfte eine Erhöhung der Netzentgelte, die zurzeit rund ein Viertel der Stromrechnung ausmachen, zu höheren Kosten führen. Um wie viel sie steigen, ist bislang noch unklar. Auf Anfrage teilten die Städtischen Werke Magdeburg SWM mit, dass man hierzu ab Mitte Oktober Angaben machen könne.

Text: Enrico Kober

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