Weltmusik und Songs voller Poesie im Turmpark Salbke

Tino Eisbrenner – Barfuß in Kakteen

Poesie, Musik, Philosophie und Politik, gepaart mit Witz und Charme – so durften die Zuhörer den Ausnahmemusiker Tino Eisbrenner im Turmpark Salbke erleben, der zusammen mit seinen beiden Musikerfreunden Alejandro Soto Lacoste und Ernesto Villalobos Salamanca angereist war.
Zwei Chilenen, die routiniert zwischen verschiedenen Gitarren, Flöten und Keybords wechselten, während Eisbrenner sich handlicher Percussioninstrumenten bediente.
Mit „20 Meilen bis Uruguay“, einem Song vom neuen Album, startete das Trio in den Konzertabend. Mal optimistisch die Widrigkeiten des Alltags aufs Korn nehmend – „Barfuß in Kakteen“, dann den Blick auf die vielen, vom Auslandeinsatz traumatisierten Bundeswehrsoldaten lenkend, die sich nach ihrer Heimkehr oft allein gelassen fühlen, Eisbrenner weiß Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Den Weltbürger Tino Eisbrenner, der als Kind einige Jahre in Bulgarien verbrachte, in den achtziger Jahren durch alle Ostblockstaaten tourte und später auch ausgiebig in Russland, Finnland, Nord- und Südamerka unterwegs war, erlebten die Fans dann u.a. in „Liebesgruß aus Russland“, „Belaja Notsch“ oder auch im „Wanderer“.
Erinnerungen an DDR-Zeiten kamen auf, als er mit „Bring mir die Sonne“ aus dem Jahr 1985, „Die kleinen Mädchen“ und „Ich beobachte dich“ alte Songs im neuen Gewand präsentierte.

Tino Eisbrenner, der sich als vielseitiger und wortgewandter Gastgeber erwies, lud die Zuhörer immer wieder zum Nachdenken und Träumen ein. Ein begeistertes Publikum feierte die Musiker mit durchgehendem Klatschen, Mitsingen und frenetischem Applaus.
Nicht unerwähnt bleiben darf, dass Tino Eisbrenner ein Musiker ist, der sich für den Frieden engagiert. Auf seinem „Vier Winde Hof“ in Mecklenburg Vorpommern veranstaltet er seit 2002 jedes Jahr im August ein Hoffest unter dem Motto „Musik statt Krieg“. Auch 2016 lädt Tino Eisbrenner wieder ausdrücklich jeden dazu ein, Zeit mit Menschen zu verbringen, die man unter anderen Umständen möglicherweise nie kennengelernt hätte. Im kommenden Jahr findet das kleine, feine Weltmusik-Festival vom 12. bis zum 14. August statt.

Text: Anna Gramm
Fotos: Wenzel Oschington

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