Schneefrühling voll Poesie und Wärme

Ausgesprochen warm ums Herz wurde es den Zuhörern bei Liedern und Geschichten der Brüder Martin und Thomas Rühmann in der Liebfrauenkirche Halberstadt.


Schneefrühling - Lieder und Geschichten der Brüder Martin und Thomas Rühmann in der Liebfrauenkirche Halberstadt

Schneefrühling – Lieder und Geschichten der Brüder Martin und Thomas Rühmann

Irgendwann wollte der Schauspieler und Musiker Thomas Rühmann die Geschichte seiner Familie erzählen. Warum eigentlich nicht mit meinem Bruder, dem Musiker und Clown, dachte er sich. Entstanden ist „Schneefrühling“ – ein Programm aus Familiengeschichten, verwoben mit Geschichten des Schriftstellers Erwin Strittmatter, umrahmt von der Musik des jüngeren Bruders, Martin Rühmann.

„Ich lasse mir nicht ausreden, dass es einen Schneefrühling gibt. Er beginnt nach dem ersten Schneegestöber des Jahres, wenn die Sonne weiß vor Ferne, an einem wolkenlosen Himmel steht. In den Wiesen flimmern die Schneekristalle, die Bäume tragen bis in die dünnsten Zweige Schneeblüten.“ Mit diesen Worten eröffnet Thomas Rühmann das Programm, das sich nun vor den Zuschauern wie ein buntes Mosaik aus warmherzigen Geschichten und leidenschaftlicher Musik ausbreitet.

Mit seiner Stimme malt der Schauspieler Thomas Rühmann herrliche Bilder. Vom Großvater und seinem ganz besonderen Pelzmantel, von der kleinen „Eiskuh“, die ihren Namen der eigenen Dummheit verdankt oder von einer sehr einfallsreichen Diebstahlsicherung für Kürbisse. Wenn Thomas Rühmann dann noch Kurioses und Besinnliches aus der neunköpfigen Großfamilie erzählt, begibt sich so mancher Zuhörer gern auf eine Zeitreise in die eigene Kindheit. Vieles Amüsante weiß Thomas Rühmann zu berichten, manches stimmt nachdenklich. So beispielsweise die Geschichte von rotem und grünem Wackelpudding, von Überfluss und Überdruss.
Untermalt werden die Geschichten von Martin Rühmanns wunderbaren Liedern über unbändige Lebenslust und Sehnsucht nach Ferne und Veränderung.

Zu Erwin gesellt sich später auch Eva Strittmatter mit ihrem „Chagall“ in vertonter Form. Beeindruckend auch die energiegeladene Interpretation des Gerhard Gundermann Songs „Alle oder keiner“.
Zwei Stunden voller Poesie und Leben mit den Rühmännern, die vom Percussionisten und Schlagzeuger Gören Eggert unterstützt werden, vergehen wie im Fluge. So mancher hätte sicherlich noch ewig verweilen können.
Fans aus Magdeburg und Umgebung dürfen sich auf den 7. September 2016 freuen. Da treffen sich die beiden Brüder zum Hafenkonzert in ihrer Heimatstadt.

Der Verein für ein lebendiges Halberstadt, KOMM’MA! e.V., hat diesen wunderbaren Abend organisiert. Am 19. November ist Martin Rühmann, dann mit Musiker-Freunden, vom Verein in die KULTURKNEIPE papermoon in Halberstadt eingeladen.

Text: Anna Gramm
Fotos: Wenzel Oschington

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