Rainald Grebe und die Kapelle der Versöhnung – Sommer-Tour Magdeburg

Der eigenwillige Künstler, der als „Expressionist unter den deutschen Comedians“ gilt, war am Donnerstagabend in der Festung Mark zu Gast. Wenn „Oberindianer“ Rainald Grebe die Bühne betritt, ist klar – hier darf ebenso gelacht wie nachgedacht werden.


BILDTITEL –  Foto Wenzel-Oschington.de

Rainald Grebe & die Kapelle der Versöhnung – Festung Mark Magdeburg

Nach einer ausgiebigen Interpretation des Songs „Angeln“ begrüßt der gebürtige Kölner das gemischte Magdeburger Publikum mit den Worten: „Wir sind einfach hier. Stört euch nicht dran.“ Es folgt ein kleiner Exkurs in die zurückliegenden Erkrankungen und Verletzungen der Bandmitglieder und der Song „Auf Tour“. Beim Warm-up für die Fans mit „Multitasker“ gelingt es Rainald Grebe sofort, die Magdeburger zum Mitsingen zu animieren.
Grebe hat Mitteilungsbedarf. In seinen Songs beschreibt er Deutschland mit all seinen Facetten. Der Musikkabarettist erzählt vom Volk, zu dem u.a. auch Roland Kaiser und Frauke Petry gehören, vom Abend- und Morgenland, von Großstadthektik und Landflucht.
Zwischen den Songs feuert Grebe einen Kalauer nach dem anderen ab und wird vom Publikum gefeiert. Da bleibt kein Auge trocken. Launig plaudert er über sich und die Welt und ist dem Publikum immer etliche Gedankengänge voraus. Dabei fuchtelt er wild gestikulierend mit den Händen und hat sichtlich Spaß. Ganz nebenbei setzt er noch Serge Radtkes Tuba unter Wasser.

Bekannt geworden ist der Musiker vor allem durch seine ironischen Darstellungen der ostdeutschen Bundesländer, insofern findet die Sachsen-Anhalt-Hymne besonderen Zuspruch. Zur Freude der Fans hallen auch Klassiker wie „Massenkompatibel“ oder „Ich bin der Präsident“ über den Festungshof.
Albern, skurril, ironisch, melancholisch, mitunter bitterböse geht es am Donnerstagabend in der Festung Mark zu. Rainald Grebe versteht es wie kein anderer, seine Gedanken in pointierte Texte zu verpacken. Der Liedermacher und seine Bandkollegen Martin Brauer, Marcus Baumgart, Serge Radtke präsentieren sich an diesem Abend als gut eingespieltes Team.

Trotz kleiner Regenschauer bleibt die gute Stimmung das gesamte Konzert über erhalten. Nach drei Stunden endet diese wunderbare Show für die meisten viel zu schnell. Die vielen Lacher während des Abends und das langanhaltende Klatschen zum Konzertende zeugen von einem zufriedenen Publikum.
Die Sommer-Tour führt Rainald Grebe und die Kapelle der Versöhnung noch nach Torgau, Senftenberg und Plauen. Im Oktober startet der Liedermacher dann mit einem Soloprogramm.

Text: Anna Gramm
Fotos: Wenzel Oschington

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