Fahrgastbeirat ins Leben gerufen

Personalprobleme bei der MVB?

Kaum jemand, der nicht schon einmal auf die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) geschimpft hat. Land auf, Land ab, die MVB steht in der Kritik. Der MVB-Slogan „Mit uns bleiben Sie beweglich“ könnte übersetzt bedeuten: „Gehen Sie zu Fuß oder nehmen Sie das Rad“.

Erst Freitagabend, ereilte mich das Schicksal: Buckau, Linie 2, laut Fahrplan für 19:15 Uhr ausgeschrieben, kam nicht. Der Fahrer der 20 Minuten später folgenden Bahn kommentierte das folgendermaßen: „Entweder Fahrer- oder Fahrzeugmangel“.
Das gleiche Szenario auf dem Rückweg. Die elektronische Anzeige der Haltestelle Domplatz führte die 21:53er Bahn der Linie 2 erst gar nicht auf. Auch diesmal verwies der nächste Fahrer auf Personalmangel.

Hat die MVB ein Personalproblem? Offensichtlich. Braucht es dazu einen Fahrgastbeirat? Eigentlich nicht. Wenn, dann handelt es sich dabei um hausgemachte Probleme.

Es werde „allen Hinweisen und Beschwerden nachgegangen“, so die Erklärung von MVB-Pressesprecher Tim Stein auf eine Nachfrage, welche Möglichkeiten Fahrgäste haben, um sich über ausgefallene Bahnen und Busse zu beschweren und wie mit Beschwerden diesbezüglich umgegangen werde.
Mit Kampagnen, wie „Mein Held im Alltag“ und „Helden mit Lenkrädern“, versucht die MVB das ramponierte Image aufzubessern. Trotzdem bleibt manchmal das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden.

Jetzt wurde ein Fahrgastbeirat ins Leben gerufen, der Montag zu seiner ersten Sitzung zusammen kam.
„Ziel ist die Einbeziehung der Fahrgäste sowie ausgewählter Vertreter der wichtigsten Fahrgastgruppen in die Gestaltung des Öffentlichen Personennahverkehrs zur Wahrung der Fahrgastinteressen“, so die MVB. Der neue Fahrgastbeirat ist ein ehrenamtliches, beratendes Gremium, das die Fahrgäste der MVB repräsentiert und deren Wünsche, Lob und Kritik an das Unternehmen weiterleitet. Der Fahrgastbeirat wird zum besseren Verständnis zwischen unserem Unternehmen und unserer Fahrgäste beitragen“, ist sich MVB-Chefin Birgit Münster-Rendel sicher.
Für Uwe Arnold, Sprecher des Fahrgastbeirates, ist die Bestellung eines Fahrgastbeirates ein begrüßenswerter Schritt, wie er sagt: „Die Mitglieder des Beirates wollen konstruktiv die Arbeit der Verkehrsbetriebe begleiten und mit Vorschlägen zur Verbesserung des Nahverkehrs in Magdeburg beitragen. Der Beirat erarbeitet jetzt Vorschläge zur zukünftigen Arbeit.

Ob und welches Mitspracherecht die Interessenvertreter letztlich haben und ob und wieweit ihre Vorschläge bzw. Einwände Berücksichtigung finden werden, wird sich zeigen.

Text & Fotos: Wenzel Oschington

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