No MAGIDA – demokratische Magdeburger versus MAGIDA

MAGIDA und kein Ende

Die Teilnehmer der Demonstrationen der selbst ernannten „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (PEGIDA) in Dresden nimmt zu. In Magdeburg waren am 19. und 26. Januar 2015 MAGIDA – Kundgebungen mit 600 bzw. 800 Teilnehmenden zu verzeichnen.

Weitere Beiträge:
MAGIDA – Kundgebung 19. Januar
MAGIDA – Kundgebung 26. Januar

NO MAGIDA hieß es auch am 2. Februar. Das Bündnis gegen Rechts und #blockmd hatten zu einer Kundgebung auf dem Alten Markt aufgerufen. Namhafte Magdeburger, darunter Kabarettist Lars Johansen, sowie Politiker wie Wulf Gallert (DIE LINKE.), Katrin Budde, (SPD), Edwina Koch-Kupfer (CDU) und Cornelia Lüddemann (Bündnis90/Die Grünen) distanzierten sich und demaskierten die wahren Ziele der MAGIDisten.

Studenten der Otto-von-Guericke-Universität und Hochschule Magdeburg demonstrierten ihrerseit für Weltoffenheit und Toleranz.

MAGIDA Wegbassen! REGINA – Ravende Europäer*innen gegen Islamfeindlichkeit und Nationalismus zogen wie bereits in den Vorwochen mit lautstarker Musik durch die Stadt.

Wer eigentlich sind die Anhänger von MAGIDA und was treibt sie auf die Straße? Diesen Fragen ist Miteinander e.V. nachgegangen.

Demzufolge rekrutieren sich die MAGIDA-Organisatoren und ihre Ordner auf den Kundgebungen vor allem aus der rechten Fußball- und Hooliganszene. Recherchen von Miteinander e.V. zufolge sind die bisherigen Hauptredner entweder dem rechtspopulistischen Umfeld der AfD oder dem Umfeld der Neonaziszene zuzuordnen. Zwei Magdeburger, die als Anmelder der Kundgebungen auftraten, haben vermutlich eine rechtsextreme Vergangenheit bzw. sind in der Hooliganszene aktiv.


„PEGIDA und ihre Ableger repräsentieren das vielschichtige Krisenbewusstsein sowie das Repräsentationsdefizit von Teilen der Gesellschaft. Die auf den Kundgebungen und im Internet artikulierte Unzufriedenheit findet ihren Ausdruck in einer Vielzahl sehr heterogener Themen.
Antimuslimischer Rassismus steht neben sozialen Abstiegsängsten, empfundene politische Handlungsohnmacht neben der Wut auf die Steuerlast für Kleingewerbler oder die GEZ. Thematisiert werden HartzIV, die geringe Höhe der Renten oder die fehlende Straßenbeleuchtung.
Alle Demonstrierenden betonen dabei vehement, dass sie ihre Interessen weder durch politische Parteien, noch durch die Wohlfahrtsverbände oder die Kirchen vertreten sähen. Diese postdemokratische Ohnmacht ist offenbar ein einigendes Moment im heterogenen Milieu jener, die zwischen Wahlenthaltung und der Option für AfD oder NPD schwanken.“

Quelle: Miteinander e.V. (PDF)

Der gemeinnützige Verein Miteinander – Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt e.V. setzt sich für eine offene, plurale und demokratische Gesellschaft in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus ein. Wir arbeiten gegen Rassismus, Antisemitismus und alle anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, die zu Diskriminierung, Ausgrenzung und Gewalt führen.

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