Gegen Gentrifizierung und Konsumismus

Karneval der Subkulturen 2016

Karneval der Subkulturen 2016

Jenseits von Massengeschmack und -konsum feierten Vertreter und Freunde von Subkultur am Pfingstsamstag vor der Köpi in Berlin ihren Karneval der Subkulturen.
Den Auftakt zum Straßenfest bildete der traditionelle Umzug, der in diesem Jahr unter dem Motto „GEFAHRENGEBIET – GEBIET in GEFAHR!“ stand. Die Organisatoren solidarisierten sich unter diesem Motto mit den Bewohnern/innen vom Kiez rund um die Rigaer Straße, der vom Berliner Innensenat im Herbst 2015 zum “kriminalitätsbelasteten Ort“ und somit zum Gefahrengebiet erklärt wurde, was für die Anwohner/innen Belagerungszustand mit permanenten Personenkontrollen, Platzverweisen, bishin zu Hausdurchsuchungen bedeutet. „Die Häuser denen, die drin wohnen“ skandierten die Veranstalter während der Demo. Aus aktuellem Anlass meldete sich auch eine Anwohnerin vom Hausprojekt Linie206 in der Linienstraße in Berlin-Mitte zu Wort. Das Berliner Hausprojekt wurde nach 26jähriger Geschichte am vergangenen Dienstag teilgeräumt.

Nachdem die Demo wegen Querelen mit der Polizei später als geplant startete, mehrfach gestoppt und am Ende auch noch vorzeitig aufgelöst werden musste, wurde die Siegerehrung des mittlerweile legendären Häuserrennens auf das kommende Jahr verschoben. Unklar blieb, wie es zum Einsatz von Pfefferspray vonseiten der Polizei am Ende des Häuserrennens kommen konnte.
Glücklicherweise ließ sich niemand die gute Laune verderben. Auf dem nachfolgenden, nicht kommerziellen Straßenfest gab es so manches zu entdecken. Neben einem vielfältigen Kinderprogramm und den beliebten BIKE WARS mit selbst-konstruierten Zweirädern gab es auf zwei Bühnen jede Menge Musik von Punk, Ska, Reaggae und Hip Hop hin zu Heavy Metal und Hardcore.

Der Karneval der Subkulturen hat sich mittlerweile zu einem festen Termin in der Berliner subkulturellen Szene entwickelt. Bleibt zu hoffen, dass die Organisatoren unbeirrt an ihrem Konzept festhalten, damit diese Bühne für subkulturelles Leben wachsen kann.

Text: Anna Gramm
Fotos: Wenzel Oschington

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