Bilder, geschwängert von Emotionen & Atmosphäre

Christian Redl liest Charles Baudelaire

Die Blumen des Bösen | Christian Redl & Vlatko Kucan | Moritzhof umGeblättert

Magdeburg, 25.04. 2014

Mit „Die Blumen des Bösen“ markierte Charles Baudelaire den Beginn der Moderne in der europäischen Dichtung. Baudelaire, der früh ein Leben als Bohémien führte, besingt darin die Liebe, die Wollust, den weiblichen Körper. Aber auch den Tod, die Verwesung, die niederen Triebe. Die wilde und dreckige Großstadt. „Die Blumen des Bösen“ ist ein epochales Werk, das der bekannte Schauspieler Christian Redl und der Hamburger Musiker Vlatko Kucan mit den Mitteln einer akustischen Inszenierung durchschreiten und das sie anlässlich des Bücherfestes umGeblättert auf dem Magdeburger Moritzhof vorstellten.

Was für eine Stimme! Cristian Redl liest. Nur der schwache Schein einer kleinen Lampe, durch den er sich vor dem Dunkel der Bühne abzeichnet. Gekonnt setzen Vlatko Kucan (Klarinette, Saxophon), Sven Kerschek (Gitarre) und Dirk-Achim Dhonau (Perkussion) die Sätze Redl’s klangtechnisch um, den Eindruck vermitteln, sich gleichsam an einem fremden Ort zu befinden.
Gespannt lauschen die Gäste.

Redl liest. Mal schnell und audrucksvoll, dann wieder in scheinbare Zusammenhangslosigkeit verfallend, doch immer mit betörender Inbrunst. Die Bilder, die Redl in die Person Baudelaires wechselnd malt, sind geschwängert von Emotionen, von Atmosphäre.
Dann wieder Stille. Eine Stecknadel fällt zu Boden.

Christian Redl liest nicht. Nein, vielmehr scheint es, dass er die gesprochenen Worte lebt.
Eine beeindruckende Performance, die das Quartett an diesem Abend abliefert.

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